Land unter in Wilsdruff – Sachsen in der Kreidezeit Referentin: Dr. Birgit Niebuhr, wissenschaftliche Mitarbeiterin Sektion Paläozoologie, Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden, Museum für Mineralogie und Geologie Nach einer sehr langen Zeit der Verwitterung und Abtragung kam in der Oberkreide vor 100 Mio Jahren (Cenomanium) wieder Schwung in Sachsens Erdgeschichte: Mehrere Meeresüberflutungen aus dem Norden – jede größer als die vorangegangene – überschwemmten das Gebiet von Meißen bis Zittau. Nach ca. 7 Mio Jahren lag der Meeresspiegel um etwa 70 m höher als zuvor – und auch in Wilsdruff bekam man nicht nur nasse Füße! Frau Dr. Birgit Niebuhr weiß Wissenswertes zu Fossilien und Gesteinen zu berichten, die aus jener Zeit stammen. Im frühen 20. Jahrhundert legten Mitglieder des Heimat- und Naturkundevereins Wilsdruff den Grundstein für eine umfangreiche geologische- und mineralogische Sammlung mit unzähligen Handstücken, auch mit Exemplaren der Kreidezeit. Ein Teil befindet sich in der Dauerausstellung des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und bezeugt die geologische Vielfalt von Wilsdruff und Umgebung. Zum Beispiel ein Handstück aus dem Cenomanium, gefunden am Ascherhübel, wo eisenhaltige Adern im mittelkörnigen Sandstein erkennbar sind. Sie verleihen dem Gestein damit eine schöne Struktur. Für Interessierte gibt es an diesem Tag auch die Möglichkeit eigene Stücke aus Sachsens Kreide bestimmen zu lassen. Die beiden Fotos zeigen Fossilien der Sandsteinbrüche auf dem Osterzgebirge: 1) Die Auster Rhynchostreon suborbiculatum lebte auf Sandböden gerne gesellig beieinander. 2) Die Kalkschalen der Hahnenkamm-Muschel Rastellum carinatum waren außen auffällig gezackt.