12. Jh. |
Wilsdruff entsteht als Waldhufendorf mit etwa 20 bis 30 Bauernstellen. Der Ort wird nach einem Wieland, wahrscheinlich dem Anführer der Siedler, benannt ("Wilandes-dorf"). Man errichtet die noch heute erhaltene Jakobikirche. |
Anfang des 13. Jh. |
Neben dem Dorf wird eine Stadt planmäßig angelegt. Möglicherweise gab es schon zuvor eine im Bereich der Nikolaikirche errichtete Kaufmannssiedlung. |
1259 |
Erste urkundliche Erwähnung, indem der Domkirche zu Meißen ein u. a. in Wilsdruff ("Wilandestorf") zu erhebender Getreidezehnt übereignet wird. |
1281 |
Erste sichere Erwähnung mit einer städtischen Siedlungsbezeichnung: "oppidum Wilandesdorf". |
1447 |
Erster überlieferter Stadtbrand. Weitere Stadtbrände folgen: 1450, 1584, 1634, 1640(?), 1686, 1744. |
Anfang des 15. Jh. |
Wilsdruff gerät an die von Schönberg, welche länger als vier Jahrhunderte die Herren der Stadt sein werden. |
1448 |
Kaiser Friedrich III. erteilt den Gebrüdern von Schönberg das Recht, künftig in ihrem Städtlein einen Jahrmarkt und einen Wochenmarkt abhalten zu dürfen. Später kommen zwei weitere Jahrmärkte hinzu. |
nach 1543 |
Hans von Schönberg lässt ein Schloss errichten. |
1546 |
Grundstückserwerb für einen neuen Rathausbau an der Nordostecke des Marktes |
1701 |
Anschluss an die 2. Leipzig - Dresdner Postverbindung |
15. Dez 1745 |
Nahe Wilsdruff - in der Schlacht bei Kesselsdorf - siegen die Preußen unter Fürst Leopold von Anhalt-Dessau über die Sachsen und die verbündeten Österreicher. Tags darauf bezieht Preußenkönig Friedrich II. in Wilsdruff sein Hauptquartier. |
1801 |
Wilsdruff hat 1100 Einwohner. Starke Bevölkerungszunahme im 19. Jhd. (1830: 1650 E.; 1843: 2155 E.; 1858: 2540 E.; 1890: 2971 E.; 1900: 3757 E.) |
1806 |
Die Stadt hat 216 Häuser, 1216 Einwohner. Letztere nähren sich von Handwerken (160 Meister), Landwirtschaft (1834: 116 Pferde, 483 Rinder, 686 Schafe, 40 Ziegen), Brauerei, 3 Jahrmärkten sowie vom starken Durchgangsverkehr. |
1886 |
Die Herstellung der Kleinbahnverbindung nach Potschappel, 1899 nach Nossen, 1909 nach Meißen, wirkt sich günstig auf die wirtschaftliche Entwicklung aus; vor allem die Möbelfabrikation profitiert davon. |
1912 |
Es gab 13 Möbelfabriken, 18 Tischlermeister, 420 Tischlergehilfen. |
1936 |
Die fünf Wilsdruffer Möbelfabriken hatten eine Belegschaft von 236 Arbeitern. Sie arbeiteten vor allem für den Staat und bauten Kaserneneinrichtungen. |
Anfang Mai 1945 |
Von der SS wurde die Autobahnbrücke über das Saubachtal gesprengt, durch Granateinschläge einige Gebäude in der Stadt zerstört oder beschädigt. Wilsdruff beherbergte viele Flüchtlinge. |
8. Mai 45 |
Die Rote Armee marschierte in Wilsdruff ein. |
30. Jun 48 |
Die Fahrzeugfabrik Mittag wird VEB Fawi (Volkseigener Betrieb Fahrzeugwerk Wilsdruff). Das Fahrzeugwerk entwickelte sich zum größten metallverarbeitenden Betrieb der Stadt. |
1949 |
Die Stadt zählte 4860 Einwohner. Es gab: |
91 Handelstreibende (Geschäfte) |
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80 Gewerbetreibende, davon 15 Tischlereien |
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7 Industriebetriebe |
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3 Möbelfabriken mit ca. 300 Beschäftigten |
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3 metallverarbeitende Betriebe |
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1 Spiegelwerk |
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37 landwirtschaftliche Betriebe |
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9 Gärtnereien |
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2 Baumschulen |
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1952 |
Durch die Kreisreform wird Wilsdruff in den neu gebildeten Kreis Freital eingegliedert. |
1952 - 1954 |
Die in den letzten Kriegstagen gesprengte Autobahnbrücke wird wieder aufgebaut. Bis dahin führte eine Umgehungsstraße durch das Saubachtal. |
1. Sept 1955 |
Einführung der zehnjährigen Schulpflicht. Die Wilsdruffer Schule wird Zentralschule. Die Kinder (5. bis 10. Klasse) aus 14 umliegenden Dörfern kommen nach Wilsdruff zur Schule. |
1950 - 1960 |
In diesem Jahrzehnt gab es in Wilsdruff durch Volksmusikschule, das Singestudio, den Kulturabend und den Sport ein reges kulturelles Leben. |
20 Wilsdruffer Bauern schlossen sich zu zwei landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften TYP 1 zusammen (nur das Feld wird gemeinschaftlich bestellt, die Viehhaltung bleibt privat) Außerdem besteht eine LPG Typ III "Rotes Banner" (voll genossenschaftlich). |
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27. Mai 1972 |
Die Schmalspurbahn, die zwischen Freital, Wilsdruff, Nossen und Meißen acht Jahrzehnte verkehrte und Wilsdruff wirtschaftlichen Aufschwung gebracht hatte, fuhr zum letzten Mal. Der Wilsdruffer Bahnhof galt als der zweitgrößte Schmalspurbahnhof Europas. |
1. Jan 1973 |
Beitritt der Gemeinde Kaufbach zur Stadt Wilsdruff |
1. Jan 1974 |
Beitritt der Gemeinde Limbach zur Stadt Wilsdruff |
1990 |
Die Stadt zählte 3800 Einwohner. Es gab: |
44 Handelstreibende (Geschäfte), davon |
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19 Private |
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13 HO (Handelsorganisation) |
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12 Konsum |
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17 Gewerbetreibende, davon |
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15 Private (6 Tischlereien) |
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2 PGH (Produktionsgenossenschaften des Handwerks) |
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5 Industriebetriebe (1 Möbelkombinat, 3 metallverarbeitende Betriebe, 1 Spiegelwerk) |
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1 LPG |
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1 VEG (Volkseigenes Gut - Baumschule) |
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1 GPG (Gärtnerei - Produktionsgenossenschaft) |
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1990 |
Abschluss eines Städtepartnerschaftsvertrages mit der Gemeinde Graben-Neudorf aus Baden-Württemberg |
1994 |
Wechsel der Stadt Wilsdruff vom Landkreis Weißeritzkreis in den Landkreis Meißen |
1994/95 |
Bau und Inbetriebnahme Klärwerk Abwasser des Abwasserzweckverbandes "Wilde Sau" |
1995 |
Neubau der Autobahnbrücke über das Saubachtal im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der Bundesautobahn BAB 4 |
1996 |
Beitritt der Gemeinde Helbigsdorf-Blankenstein zur Stadt Wilsdruff |
1996 |
zählt Wilsdruff: |
20 Handwerksbetriebe |
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17 Industriebetriebe |
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91 Dienstleister |
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83 Handelseinrichtungen |
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30 Gaststätten, Pensionen |
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1997 |
Am 12.07. wurde das neue Feuerwehrgerätehaus in Betrieb genommen. |
1998 |
Im Mai wurde der Markt als Mittelpunkt der seit 1992 laufenden Stadtkernsanierung nach fast einem Jahr Bauzeit fertig gestellt. Zur Abrundung des Marktbildes waren auch der Ausbau der Freiberger Straße und die Neugestaltung der Marktgasse mit einbezogen worden. Auf dem Markt wurde u. a. ein gefundener Brunnen rekonstruiert, die historische Postmeile wieder aufgestellt und ein Marktbrunnen errichtet, den eine Figurengruppe, bestehend aus der "Wilden Sau" mit zwei Frischlingen, ziert. |
1998 |
Wechsel der Stadt Wilsdruff vom Landkreis Meißen in den Landkreis Weißeritzkreis, Vereinigung Stadt Wilsdruff und Gemeinde Grumbach zur Stadt Wilsdruff am 1. Juli |
1998 |
Einweihung des neuen Kindergartens am 25. Juli |
1999 |
Eröffnung des Heimatmuseums nach fast 30 Jahren Schließzeit |
2000 |
Vereinigung Gemeinde Mohorn und Stadt Wilsdruff zur Stadt Wilsdruff am 1. August |
2000 |
Einweihung des Parkstadions in Wilsdruff am 12. August |
2001 |
Zusammenschluss der Stadt Wilsdruff und der Gemeinde Kesselsdorf am 1. August |
2001 |
Einweihung der Dreifeldsporthalle in Wilsdruff am 4. Oktober |
2002 |
Einweihung der Grundschule Wilsdruff am 1. August |
2002 |
August-Hochwasser |
2003 |
Einweihung des sanierten Rathauses in Wilsdruff am 19. September |
2004 |
Einweihung Kirchplatz am 17. September |
2005 |
Eröffnung der Jakobikirche als Autobahnkirche am 26. Juni |
2006 |
Einweihung der Kinderkrippe am 17. Juli |
2007 |
Verleihung Ehrenbürgerrecht Dr. Rolf Görner am 12. Januar |
2008 |
Einweihung Feuerwehrgerätehaus in Herzogswalde am 27. September |
2009 |
Einweihung Radweg zwischen Wilsdruff und Helbigsdorf am 1. August |
2009 |
August: 750 Jahre Wilsdruff |
2009 |
Einweihung Kleinbahnhof Wilsdruff am 14. August |
2010 |
Einweihung Anbau Grundschule und sanierte Turnhalle am 10. Dezember |
2011 |
Neubau Kunstrasenplatz in Kesselsdorf |
2011 |
Inbetriebnahme Ortsumgehung B 173 Kesselsdorf |
2012 |
Einweihung Kindertagesstätte in Grumbach |
2013 |
Hochwasser am 1./2. Juni |
2013 |
Übergabe Ehrenbürgerurkunde an Prälat Hermann Scheipers |
2014 |
Festwoche 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Wilsdruff 20. bis 24. August |
2015 |
25 Jahre Deutsche Einheit |
2015 |
10 Jahre Partnerschaft mit Graben-Neudorf |
2016 |
20 Jahre Kindergartenverein Wilsdruff e. V. 1. standesamtliche Trauung im Rittergut Limbach am 25. Juni |
2017 |
Einweihung der neuen Kinderkrippe in Herzogswalde am 3. April Einweihung des erweiterten Kindergartens in Braunsdorf am 21. April Juni: 750 Jahre Mohorn Oktober: 50 Jahre Feuerwehrblasorchester |